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Herbst

Seit September hat bei uns offiziell der Herbst Einzug gehalten.

Die Blätter an den Bäumen werden bunt und fallen langsam zu Boden, die Pilze spriessen und die Natur bereitet sich auf den kargen Winter vor.

Diese Jahreszeit wird oft mit der Vergänglichkeit allen Seins in Verbindung gebracht- doch ist diese Jahreszeit nicht viel mehr als nur Tod und Vergänglichkeit? Ich finde schon!

Obwohl die Tage jetzt wieder schnell kürzer werden und man im Arbeitsalltag oft nicht viel vom Tageslicht mitbekommt, hat diese Zeit einen unglaublichen Charme.

Allein schon der Nebel, welcher sich übers Land legt hat etwas unglaublich mystisches und schönes an sich. Wenn du in den Wald gehst, öffne alle deine Sinne und sei aufmerksam, dann wirst du viele wunderschöne Dinge entdecken; die Tiere suchen sich Vorräte für den Winter, die Pilze wachsen überall und geben sich in ihrer vollen Pracht zu erkennen. 

Der Herbst erinnert uns aber durchaus auch an unsere eigene Vergänglichkeit- was nicht unbedingt etwas negatives sein muss... Schätze die Zeit, die dir gegeben ist und starte mit einem Lächeln in den Tag- denn wenn du lächelst, wird das von deinen Mitmenschen erwidert. 

Der Herbst ist die Jahreszeit, wo geerntet wird, wofür man im Frühling und Sommer gearbeitet hat. Es ist auch die Zeit der Dankbarkeit dafür, was das Leben uns schenkt- so wird zum Beispiel das Erntedankfest gefeiert oder auch Allerheiligen, wo man seinen Ahnen gedenkt.

Viele sprechen auch vom "Altweibersommer"- doch was haben alte Frauen mit dem Herbst zu tun? Nicht allzu viel- oder etwa doch?

Der Begriff ist eher den Spinnen gedankt, denn im September und Oktober weben (altdeutsch: weiben) die jungen fliegenden Spinnen lange Fäden, woran sie durch die Luft segeln. Da es im Frühherbst bereits recht kalt wird, bildet sich in den Morgenstunden Tau. Dieser lässt die Spinnweben deutlich erkennen, da er sich an den Fäden festsetzt und in einem silbernen Licht erscheinen lässt- beinahe wie graue Haare.

Hier kommen nun die alten "Weiber" ins Spiel- in der germanischen Mythologie wird erzählt, dass drei alte Frauen (die Nornen) die Schicksalsfäden der Menschen weben.

Die Fäden sollen älteren Menschen an denen sie kleben bleiben Glück bringen.

Eine Vorstellung aus dem christlichen Glauben sagt, dass diese Fäden vom Mantel der Jungfrau Maria stammen sollen, welchen sie bei ihrer Himmelfahrt trug. Deshalb werden sie im Volksmund oft auch Marienfäden genannt.

Für mich bedeutet der Herbst auch, mal "einen Gang runterzuschalten" und das Leben etwas weniger hektisch anzugehen. Ganz im Sinne der Natur darf man nun auch mal etwas gemütlicher und entspannter mit dem Alltag umgehen- das heisst nicht, dass man es "schleifen lassen" soll, aber es tut gut, das Leben einmal aus einer etwas anderen, weniger hektischen Sichtweise zu betrachten. Der Herbst ist eine Zeit der einkehrenden Ruhe und Gemütlichkeit- sich vor dem Kamin einkuscheln, einen heissen Tee geniessen und einfach mal wieder zu sich selbst finden.

In diesem Sinne wünschen wir euch noch einen wunderschönen Herbst und bleibt positiv in euren Gedanken, denn Gedanken bilden Realität...