· 

Sterbebegleitung

Er ist das Schreckgespenst jedes Tierhalters- der Tod des geliebten Freundes.

Kennen wir nicht alle das dumpfe Gefühl, wenn uns ein geliebter Begleiter- sei es Mensch oder Tier- vom Tod "entrissen" wird? Diese Leere in unserem Herzen, die sich breit macht und mit einem dumpfen Gefühl der Machtlosigkeit einhergeht.

Doch warum ist dieses Thema für uns so schwer zu fassen? Ich glaube, es liegt an unserem kulturellen Denken, wo der Tod als unschönes und trauriges Ereignis stigmatisiert wird. Würden wir uns schon während Lebzeiten mehr damit auseinandersetzen, würde uns dieser Prozess des Sterbens vielleicht gar nicht mehr so verängstigen.

Die Sterbebegleitung war fester Bestandteil unserer Ausbildung- und als Therapeut bei einem solch intimen Moment beistehen zu dürfen erfüllt mich mit Dankbarkeit. Bitte verstehe das nicht falsch- es ist immer ein sehr berührender Prozess und es nimmt mich wahrscheinlich fast genauso mit, wie die/ den Halter. Doch es ist eine sehr ehrenvolle Aufgabe, diesen Prozess des Sterbens mit Tier und Halter zu erleben und beide bei diesem (sicherlich nicht einfachen) Weg unterstützen zu dürfen.

Dies geschieht natürlich immer mit bestem Wissen und Gewissen, um dem Sterbenden wie auch dem Begleiter diese Reise so erträglich wie möglich zu machen.

Die Sterbeenergetik wie wir sie in unserer Ausbildung erlernen durften, beruht auf den Studien von

Dr. Rosina Sonnenschmidt, welche sich ausgiebig mit den tibetischen Totenbüchern auseinandergesetzt hat. 

In vielen Kulturen der Naturvölker und Ureinwohner wird der Tod als fester Bestandteil des Lebens betrachtet, ähnlich wie die Geburt- der Tod ist also "nur" der Übergang in eine andere Daseins- Form.

Ganz wichtig bei diesem Prozess sind die rechtlichen und ethischen Voraussetzungen; wir werden keinen Sterbeprozess unterstützen, indem wir etwaige giftige oder den Körper schädigende Stoffe einsetzen!

In der Tierwelt ist es jedoch erlaubt, ein sterbendes Tier zu töten, indem vom Tierarzt ein Narkotikum sowie ein Nervengift injiziert und eine sogenannte Euthanasie betrieben wird. Grundsätzlich raten wir davon ab, doch wenn dem Tier damit ein langer Leidensweg erspart werden kann (Unfall, Krankheit, chronische und unheilbare Leiden) ist es absolut in Ordnung, wenn sich der Halter dafür entscheidet. Im Endeffekt soll kein Tier leiden müssen, welches auch bereit ist zu sterben.

Unsere Aufgabe bei der Sterbeprozess beinhaltet, sich eingehend mit dem Halter über die verschiedenen Sterbephasen zu unterhalten und dem Halter wie auch dem Tier dabei beizustehen.

Anhand der ganzheitlichen Systemanalyse ist es uns möglich herauszufinden, ob für das Tier eine Sterbebegleitung angebracht ist und in welcher Sterbephase es sich bereits befindet.

Aufgrund dieser Information und eventuell einer Tierkommunikation können wir dem Halter Hilfestellung bei dieser schwierigen Thematik geben. Falls der Halter dies wünscht, werden wir ihn und seinen Liebling bis zum letzten Atemzug begleiten und Beistand leisten.

Das Ziel der Sterbebegleitung ist, für das Tier und den Halter den Übergang in eine andere Daseins- Form so angenehm und friedlich wie möglich zu gestalten- dazu haben wir alle bisher erlernten Therapieformen zur Verfügung (Bachblüten, Hands- On, Reiki etc.). Hier ist grosses Einfühlungsvermögen und Empathie unabdingbar!

 

Die verschiedenen Sterbephasen nach den tibetischen Totenbüchern sind kurz zusammengefasst:

  1. Die Balance der fünf ElementeAnzeichen dafür sind: fortgeschrittener Alters- oder Krankheitsverlauf, volles Bewusstsein, die Nahrungsaufnahme ist noch gegeben, die Gewissheit des nahenden Todes verstärkt sich. In dieser Phase kann sich das sterbende Lebewesen mit dem Alter oder/ und der Krankheit noch arrangieren. Es besteht hier keine Möglichkeit, die Dauer des Prozesses abzusehen. Die (un)bewusste Entscheidung zum sterben wird gefällt.
  2. Das Element Erde löst sich im Wasser auf- Die Konzentration nach innen verstärkt sich, Nahrung wird verweigert und das sterbende Wesen zieht sich an einen ruhigen Ort zurück. Des weiteren erlahmt der Stoffwechsel, die Kräfte lassen nach und man kann einen Acetongeruch im Atem feststellen. Angst und Schmerz werden durch Jammern und Klagen gelindert und die Ablösung des elektromagnetischen Feldes beginnt.
  3. Das Element Wasser löst sich in Feuer auf- Es kommt zu einem letzten Aufbäumen, wo unter Aufbringung der restlichen physischen Kräfte noch einmal letzte Dinge erledigt werden. Hier kommt oft auch (falsche) Hoffnung auf eine "Spontanheilung" auf, da noch einmal unglaubliche Energien freigesetzt werden.
  4. Das Element Feuer löst sich in Luft auf- Der Atem wird schwächer und Ruhe kehrt ein. Hier ist Vertrauen in die Natur nötig. Die Physis schrumpft merklich- das sterbende Lebewesen hat sich nun definitiv für das Sterben entschieden und wächst in die körperlose Dimension.
  5. Das Element Luft löst sich in Äther auf- Dieser Übergang ist kaum merklich, der Atem wird noch seichter und schliesslich hören Atem und Herzschlag gänzlich auf. Dies ist die Phase des eigentlichen Sterbens, wo sich der Energiekörper vom physischen Körper löst und dieser die Funktion gänzlich einstellt. Die Totenwache beginnt.
  6. Der Äther geht in das Ganze ein/ Die Nachtodphase- Die endgültige Trennung vom irdischen Körper findet statt, es ist an der Zeit sich endgültig zu verabschieden.